Neu-Isenburg, 20. Februar 2025

Nachhaltigkeitsrichtlinien in Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle, um umweltfreundliche Entscheidungen zu fördern. Dennoch gaben lediglich 20 Prozent der Befragten in Deutschland an, dass ihr Unternehmen bereits eine solche Richtlinie eingeführt hat. Das belegt eine Befragung des Corporate-Payment-Experten AirPlus von 529 Geschäftsreisenden in neun europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich und Schweiz).

Nachhaltigkeitsrichtlinien: Deutschland liegt zurück

Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland mit 20 Prozent eher eine untergeordnete Rolle ein: Während im gesamten DACH-Raum nur 24 Prozent der Unternehmen eine Nachhaltigkeitsrichtlinie verfolgen, sind es in Frankreich 48 Prozent, in Großbritannien sogar 54 Prozent und in Italien 42 Prozent. Dabei wären solche Richtlinien den Befragten in Deutschland willkommen: 46 Prozent der Befragten hierzulande würden eine Nachhaltigkeitsrichtlinie begrüßen, und 54 Prozent sind der Ansicht, dass diese sie ermutigen würde, umweltfreundlichere Entscheidungen bei Geschäftsreisen zu treffen. Nur 13 Prozent würden sich dadurch eingeschränkt fühlen, während 14 Prozent von Bevormundung sprechen.

Auch in puncto Inhalt solcher Richtlinien zeigen sich Unterschiede innerhalb Europas: In Deutschland haben 24 Prozent der Befragten ein CO2-Budget in ihrer Richtlinie verankert, während in Frankreich 32 Prozent und in Großbritannien sowie Italien jeweils 50 Prozent auf ein festgelegtes CO2-Budget setzen. Ein CO2-Budget legt eine maximale Menge an Kohlendioxidemissionen fest, die durch bestimmte Aktivitäten wie Geschäftsreisen verursacht werden dürfen. Ziel ist es, die Umweltbelastung durch gezielte Maßnahmen zu begrenzen und nachhaltiges Verhalten zu fördern.

Besonders streng sind deutsche Richtlinien bei Inlandsflügen: 57 Prozent der Befragten geben an, dass solche Flüge in ihren Unternehmen untersagt sind. Der stetige Rückgang von Inlandsflügen entspricht dem allgemeinen Trend, den auch der AirPlus Business Travel Index abbildet. Während 2019 der Großteil der geschäftlichen Flugreisen im Inland stattfand (49 Prozent), ging dieser Anteil in diesem Jahr auf 17 Prozent zurück.

Hohe Bereitschaft zu nachhaltigeren Geschäftsreisen

Die Ergebnisse der Umfrage belegen, dass es 63 Prozent der europäischen Befragten wichtig oder sehr wichtig ist, die Umweltauswirkungen ihrer Geschäftsreisen zu reduzieren. In Deutschland liegt dieser Wert mit rund 55 Prozent etwas niedriger. Interessanterweise gab ein Großteil (70 Prozent) der deutschen Befragten an, geschäftlich sehr selten bis nie zu fliegen. In Ländern wie Großbritannien (37 Prozent), Frankreich (31 Prozent) und Italien (33 Prozent) ist dagegen ein recht hoher Anteil der Befragten oft bis sehr oft mit dem Flugzeug unterwegs. Der Pkw (privater Pkw, Dienstwagen oder Mietauto) ist mit 55 Prozent das bevorzugte Verkehrsmittel in Deutschland, während der Anteil der Zugfahrten (48 Prozent) europaweit ähnlich hoch ist.

Unterstützung durch Unternehmen ausbaufähig

Die Umfrage zeigt auch, dass es großen Handlungsbedarf bei der Unterstützung durch Arbeitgeber gibt. Zwar erhalten 41 Prozent der Befragten hierzulande finanzielle Unterstützung für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, und 32 Prozent geben an, Zugang zu Elektro- oder Hybridfahrzeugen für Geschäftsreisen zu haben, was die Bemühungen um umweltfreundlichere Alternativen unterstreicht. Andere wichtige Maßnahmen, wie die transparente Veranschaulichung der CO2-Emissionen von Hotelübernachtungen (9 Prozent) oder ausgewählten Verkehrsmitteln (14 Prozent), werden jedoch seltener umgesetzt. Darüber hinaus geben nur 13 Prozent der Befragten an, dass ihr Unternehmen den Wissensaustausch über nachhaltige Geschäftsreisen fördert, was auf eine Lücke bei der Förderung von Bewusstsein und Bildung hindeutet.

Deutschland mit Potenzial für Verbesserungen

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass deutsche Unternehmen und Geschäftsreisende in den letzten Jahren durchaus bemüht waren, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen, jedoch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch Aufholbedarf besteht. Klare Nachhaltigkeitsrichtlinien und verstärkte Unterstützung durch Arbeitgeber können einen wichtigen Beitrag leisten, um die Umweltauswirkungen von Geschäftsreisen zu minimieren.


Über AirPlus International:

AirPlus International ist ein führender internationaler Anbieter von Lösungen im Bereich Corporate Payment. 55.000 Firmenkunden setzen bei der Bezahlung und Auswertung ihrer Geschäftsreisen und weiterer Einkaufsleistungen auf AirPlus. Unter der Marke AirPlus International werden die Produkte und Dienstleistungen weltweit vertrieben. AirPlus ist Issuer der Card Schemes UATP und Mastercard. Der AirPlus Company Account ist das erfolgreichste Abrechnungskonto innerhalb des UATP. Weitere Informationen auf www.airplus.com .

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